Auf dieser Reise durfte ich als Fotograf meine Freunde Francesco Cardeloni und Margit Schnörch begleiten. Beide haben eigene wunderbare Kostüme für den Karneval designet.

Aufgenommen wurden die Bilder mit folgenden Kameras:

Canon EOS 100D + Objektiv EF 28-80mm, 1:3.5-5.6
Huawei Mate 10 Lite
Huawei Mate 20 Pro

Anreisetag

Um 06:32 Uhr ging es mit vollem Gepäck vom Bahnhof Wien Meidling auf mit dem Zug nach Venedig. Für mich eine sehr aufregende Reise, da ich zum einem das erste mal nach Venedig reise und zum anderen das erste mal gemeinsam mit 2 sehr lieben Freunden.
Die Zugfahrt verging wie im Flug.
Um 14:14 Uhr sind wir dann auch schon in Venedig Santa Lucia angekommen. Strahlender Sonnenschein und die Menschen schon alle fröhlich gelaunt.
Mit dem Vaporetto(Linien Boot) ging es dann in das Viertel wo wir unser Appartement hatten.
Von der Anlegestelle ging es dann noch ca. 15 Minuten zu Fuß bis zur Unterkunft, durch die engen Gassen und über die kleinen Kanäle.

Das Appartement war in einem alten Haus das neu renoviert wurde, direkt am Kanal. Klein aber fein, schöne Aussicht und mitten im Geschehen.
Nach dem Auspacken und einer kurzen Rast machten wir am späten Nachmittag einen kurzen Rundgang und Abends schlenderten wir durch die kleinen engen Gassen.

Ein unglaubliches Flair und tolle Stimmung. Abends kommt dann langsam der Nebel auf und taucht die Stadt in eine ganz besondere Stimmung. Da wirken die bunten Lichter der Bühne am Markusplatz (Piazza San Marco) noch viel besser.
Nach einem gemütlichen Abendessen in CaVe Café in einer Seitengasse. Die Pizza und auch das Venezianische Bier schmeckten sehr gut und preislich war es ganz ok.
Zum Abschluss gab es noch ein Italienisches Eis am Markusplatz.

1. Tag

Nach einem gemütlichen und ausgiebigen Frühstück im Appartement ging es dann ab in den Rummel. Meine beiden Begleiter warfen sich in ihre Kostüme und dann ging es hinaus auf die Straßen um zu sehen und gesehen zu werden.
Es gibt zwei Kategorien von Leuten hier in Venedig, die einen die sich kostümieren und fotografieren lassen und die anderen die Fotos machen von den Kostümen (zu zweiteren gehöre auch ich).
Zuerst ging es zum Chiesa di San Zaccaria und dannach zum Teffpunkt Arsenalwo sich alle Fotografen und Kostüme versammelten.
Es gibt echt viel zu sehen unzählige und tolle Kostüme, und sehr viele Leute die fotografieren. Da ist es oft gar nicht so einfach ein gutes Foto zu machen.
Nachmittag machten wir dann eine Pause im Appartement bevor es am späteren Nachmittag auf nach San Giorgio Maggiore für das nächste Fotoshooting.
Es waren kaum Touristen vor Ort und auch sonst nur sehr wenige Fotografen und Kostümierte. Was zumindest den Vorteil hatte das man fast ungestört fotografieren konnte.
Dannach ging es mit dem Vaporettozur Rialtobrücke, von wo wir dann zu Fuß zurück zu unserem Quartier maschierten.

2. Tag

Heute starteten wir mit einem weniger stressigen Programm und ohne Kostüme.
Nach dem Frühstück machten wir einen gemütlichen Rundgang durch die Stadt, fotografierten andere Kostüme, sahen uns diverse Plätze und auch Auslagen an und kauften sogar, das eine oder andere ein.
Wir besuchten auch den Markusdom (Basilica di San Marco). Ein wunderschönes Bauwerk. Wirklich imposant an zu sehen. Man kann sich kaum vorstellen wie das alles früher erbaut wurde. Auch ein Rundgang in den oberen Teil des Doms stand am Programm, mit einem tollen Ausblick auf dem Markusplatz. Sehr prunkvoll wie alles gestaltet wurde.
Am frühen Nachmittag besuchten wir dann das Teatro La Fenice und kauften uns dort für den Abend Eintrittskarten für die Oper (Biglietti L’Elisir d’Amore = Der Zaubertrank). Zu unserer Überraschung bekamen wir die Karten bereits am Nachmittag zum Preis von €50,00 pro Person, der eigentlich erst Abends für die Restkarten gilt. Lag vielleicht daran das die Touristen zahlreich ausblieben heuer.
Vom Theater machten wir noch einen Abstecher zum Palazzo Contarini del Bovolo. Hier gab es nicht so viel zu sehen, aber der Treppenaufgang und der Ausblick war wunderbar. Sehr zum Empfehlen.
Von dort ging es dann ab in unser Appartement wo wir uns etwas ausruhten und frisch machten, ehe es am Abend dann in die Oper ging.

Es war meine erste Oper und zu meinem Erstaunen muss ich sagen das es mir sogar sehr gut gefallen hat. Ich habe zwar nichts verstanden, aber die Musik, das Bühnenbild und die Darsteller waren großartig. Man brauchte gar nicht viel zu verstehen.
Auch das Haus und der Saal war atemberaubend, ja schon fast zu viel Prunk. Einziger Wermutstropfen waren die schönen aber sehr unbequemen Sesseln. Nach einer weile konnte man kaum noch ruhig sitzen weil einem das Gesäß schmerzte.

Nach der Oper gab es noch ein Glas Sekt zuhause und ein gemütliches Zusammensein.

3. Tag

Heute machten wir wieder einen Stadtrundgang mit den Kostümen und ich wieder als Fotograf.
Wieder beginnend am Chiesa di San Zaccaria dann weiter zum Markusplatz (Piazza San Marco) und von dort in ein paar Seitengassen zwecks passender Hintergründe für Fotos. Gute 3 Stunden waren wir unterwegs durch zahlreiche Touristen und Fotografen hindurch bis wir wieder in unser Quartier kamen. Nach einer kurzen Rast von ca. 1 Stunde ging es dann wieder zur Chiesa di San Zaccaria wo sich ab 15 Uhr alle trafen zum Fotoshooting.
Es war wunderschön an zusehen, so viele tolle Kostüme, die Kirche als Hintergrund und die untergehende Sonne brachte viele Kostüme so richtig zu Geltung.
Natürlich waren auch zahlreiche Fotografen anwesend, Amateure als auch Profi Fotografen.
Ich konnte sogar einen Profi Fotografen kennen lernen aus Deutschland der dort eine Fotoschule betreibt etwas mit ihm plaudern.
Dannach ging es kurz an die Promenade für ein paar Fotos und dann zurück in unser Appartement. Da alle sehr erschöpft waren von den schweren Kostümen.

Abends noch gemütlich essen zur Trattoria „Ali D’oro“. Ebenfalls sehr zum Empfehlen. Sehr schönes Ambiente, sehr freundliches Personal und das Essen war als auch der Wein waren ausgezeichnet.

4. Tag

Nach unserem gemeinsamen Frühstück trafen wir uns heute um 10:00 Uhr Campo Santa Maria della Salute wo uns ein Fotograf erwartete.
Dort angekommen waren wir nicht die einzigen, es machte den Anschein als würde sich alle kostümierten dort um 10:00 Uhr treffen und auch alle Fotografen. Dementsprechend war auch das Gedränge auf der kleinen Insel. Jeder wollte den Besten Platz und die beste Sicht haben.
Es war schon sehr mühsam dort Fotos zu machen. Noch dazu bei so einem tollen Wetter, strahlender Sonnenschein, blauer Himmel. Die Kostüme funkelten nur so im Sonnenlicht.
Auch ein altes Schiff mit der Österreichischen Flagge war vor anker. Echt tolle Kulisse und viele wunderbare Kostüme.
Nach dem Fotoshooting ging es wieder in unser Appartement wo wir kurz rast machten und die Kostüme aus gezogen wurden. Danach ging es in ziviler Kleidung auf nach Murano.
Dort konnten wir der Kunst des Glasblasen bei wohnen und anschließend gab es im Shop nebenan zahlreiche Gegenstände aus Glas zu erwerben. Viele tolle Sachen konnte man dort bestaunen.
Danach machten wir einen Bummel durch Murano. Eine wunderschöne Insel mit vielen tollen Plätzen und Gebäuden. Jeder 2. Laden hatte natürlich gläserne Souvenirs zum verkauf. Einen kleinen Stop legten wir im „Da Tandou“ ein. Ein kleines gemütliches Restaurant wo wir Kaffee und ein Stück Kuchen zur Stärkung zu uns nahmen. Es war sehr lecker, nur leider die Bedienung ließ sehr zu wünschen übrig. Unfreundlich und etwas genervt weil wir was konsumieren wollten, und der Kellner hinter der Bar saß überhaupt auf der Bar und schonglierte mit dem Geschirr oder spielte am Smartphone.
Nach unserer Stärkung ging es wieder zurück zum Landesteg um die Reise zurück an zu treten. Dummerweise stiegen wir in das falsche Boot und es ging weiter nach Burano. Der Ausflug stand eigentlich erst morgen am Programm. Aber was solls, wenn wir schon mal hier sind können wir diesen Ausflug auch gleich dranhängen. Noch dazu wer weis ob es morgen auch noch so ein schönes Wetter gibt.
Diese Insel ist wesentlich kleiner aber dafür viel Bunter was die Häuser betrifft. Hier gab es auch viel zu bestaunen und einige Fotomotive. Besonders wenn sie Sonne sich langsam dem Untergang zuneigt.
Am Heimweg mit dem Vaporetto konnten wir noch die Sonne einfangen wie sie hinter dem Horizont verschwindet.
In Venedig angekommen haben wir uns dann noch am Heimweg in den vielen kleinen Gassen verlaufen aber schlussendlich doch nach Hause gefunden.
Den Laternenumzug der um 19:00 Uhr begonnen hat, haben wir dann ausgelassen weil das alles sonst zu stressig geworden wäre. So machten wir uns lieber einen gemütlichen Abend zuhause.

5. Tag

Heute liesen wir den Tag einmal gemütlich beginnen. Erst ausschlafen dann Frühstücken. Beim Frühstück besprachen wir den Tagesablauf. Wir beschlossen einen Stadtbummel zu machen, Einfach in Ruhe alles ansehen und ein paar „Hotspots“ besuchen. Wie zum Beispiel den Markt am Fusse der Rialto Brücke, oder die schönste Buchhandlung der Welt die Libreria Acqua Alta.
Zwischendurch waren wir auf wieder einen Kaffee trinken im „Bar All’Orologio“ oder auch einen Aperol wie es ihn hier überall gibt. Und ich muss sagen der Aperol schmeckt hier besser als bei uns in Wien, hier ist er nicht so bitter.
Nach unserem Ausflug durch die Stadt fuhren wie mit dem Vaporetto wieder zurück.
Den späten Nachmittag und Abend haben wir in unserem Appartement genossen, mit etwas schlafen und plaudern.

6. Tag

Heute ging es am späten Vormittag wieder voll Kostümiert durch die Gassen zuerst zum Chiesa di San Zaccaria für ein paar Fotos posieren und dann weiter zur Promenade wo wir mit dem Vaporetto wieder zur Insel Santa Maria della Salute, wo Francesco ein Foto aus Jugendjahren nachstellen wollte um einen Vergleich zu haben. Auch hier machten wir wieder einige Bilder und es gab auch einige Touristen und Fotografen, die das eine oder andere Bild schossen.
Danach Ging es wieder zurück zum Markusplatz wo wir uns in das Getümmel an Kostümen, Touristen und Fotografen warfen.
Ich blieb dieses mal mehr im Hintergrund da ich zum einem schon sehr viele Fotos hatte und zum anderen es zum Teil kaum möglich war von den verschiedenen Kostümen Bilder zu machen ohne das man dabei gestört wurde.
Danach ging es wieder zurück in unser Quartier wo man sich von den Strapazen etwas erholen konnte bevor es dann 1 Stunde später wieder voll kostümiert zum Maskentreffen am Campo San Lorenzo weiter ging.
Es war wunderschön. Tolles Wetter und viele prachtvolle Kostüme. Und leider wie überall auch etwas peinliche und unangebrachte Kostüme. An so einem historischen Karneval in Venedig dann mit einem Clownkostüm oder ähnlichen auf zu treten grenz schon etwas an Geschmacklosigkeit. Manche Kostüme sind auch eher auf dem Karneval in Köln angebracht als hier.
Das einzige was etwas mühsam ist, ist wenn auf einem Platz alle so zusammen gedrängt sind. Oft steht man sich im Weg, hat keinen guten Blick auf die Kostüme, zum Teil unfreundliche Fotografen oder Touristen. Aber ansonsten wunderbar.
Mit etwas Geduld lassen sich doch noch einige Bilder von Kostümen machen, zum Teil sehr beeindruckend. Und alles ist vertreten, von Jung bis Alt, von Dünn über durchtrainiert bis naja etwas mehr als üppig (man könnte auch sagen zu klein für den Umfang).
Bis zum Gruppenfoto am Schluss wollten wir dann aber nicht mehr warten. Nach dem die Sonne weg war, wurde es schon sehr frisch und die Kostüme drückten auch schon sehr.
Wir machten uns dann noch einen gemütlichen Abend zuhause, das ja gleich ums Eck war.

Ungeplanter Abreisetag

Heute Vormittag war das Wetter nicht mehr so schön. Es war etwas bewölkt und auch etwas nebelig. Gerade richtig für einen Bummel durch die Stadt.
Unter anderem besichtigten wir das erste Krankenhaus in Venedig das heute zahlreiche Katzen und eine privat Schule beherbergt(Ospedale della Pietà).
Zu Mittag waren wir dann im „Self Service Rialto“ was essen. War sehr gut aber nicht gerade günstig, was auch an der Lage bei der Rialtobrückelag 50 Cent für den Toiletten besuch auch für Gäste die etwas konsumieren finde ich nicht ganz ok.
Dort habe ich dann auch online erfahren das sie seit Mittag den Karneval in Venedig abgesagt haben und erste Vorkehrungen getroffen wurden bezüglich des Coronavirus. Es wurden bereits umliegende Regionen unter Quarantäne gestellt und somit die An- und Abreise untersagt.
In Venedig selbst ist das noch nicht der Fall. Seit Mittag sind aber vermehrt Polizei und Militär auf größeren Plätzen mit Schutzmasken stationiert.
Das machte uns dann doch sorgen, zumal auch mehr und mehr Leute mit Mundschutz durch die Straßen laufen.
Als wir dann lasen das man überlegt die Grenzen eventuell zu schließen und dass das binnen Minuten möglich wäre, haben wir uns entschlossen mit dem Nachtzug noch heute ab zu reisen um ein festsitzen in Venedig zu vermeiden.
Jetzt haben wir bereits alles gepackt und warten auf den Zug zur Heimreise. Ich werde dann noch mal in die Stadt schauen um ein paar Souvenirs zu besorgen.